Steinkran - Mühlen im Hessenpark

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Steinkran

Müllerei-Maschinen


Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein.
Ob aus Langmut er sich säumet, bringt mit Schärf' er alles ein.

Quelle: Friedrich Feiher von Logau

Der Steinkran

Von Zeit zu Zeit, je nach Güte und Beanspruchung der Mahlsteine, zwischen 4 und 6-8 Wochen, ist es notwendig die Mühlsteine zu schärfen. Die Steine nutzen sich ab wenn die Mahlbalken zu glatt und die Luftfurchen zu flach geworden sind. Dieses ist eine zeitraubende Arbeit, da der Müller hierfür den kompletten Mahlgang demontieren, d.h. auseinander nehmen muss. Zum Abheben der Mahlsteine bedient der Müller sich des Steinkranes, der ihm diese Arbeit erleichtert.

Die Funktionsweise

Zuerst entfernt der Müller die lose Teile des Mahlganges. Anschließend wird die über das Stockrad angetriebene Steinspindel zusammen mit dem Stockrad senkrecht mit einem Flaschenzug nach oben gezogen. Dabei greift der Flaschenzug aus der darüber liegenden Passage direkt in die am Stockrad befindliche Halterung. Nachdem die Steinspindel entfernt worden ist werden die restlichen Aufbauten (Halterung der Schütte und die äußere Holzverkleidung - die Bütte) entfernt. Jetzt liegen die Mühlsteine frei und der Müller kann mit Hilfe des Steinkranes den schweren Läuferstein abheben. Dazu wird auf jeder Seite des Mahlsteines je ein Schenkel des Steinkranes in das vorhandene Mahlsteinauge geführt und anschließend langsam nach oben gezogen, umgedreht und mit der Schärfe nach oben neben den Mahlgang abgelegt.

Dem Müller stehen nun verschiedene Werkzeuge zum Bearbeiten des Steines zur Verfügung: Mit dem Kraushammer richtet er die Mühlsteine ab und rauht die Mahlfläche der Steine für die Mahlgänge auf. Während dieser Arbeit überprüft er mit dem Richtscheit die Ebenheit des Mühlsteines. Mit der Bille und dem Furchenhammer arbeitet er die Luftfurchen nach. Die Steine des Mahlganges für die Mehlherstellung erhalten mit der Messerpicke die sogenannte Sprengschärfe, das sind feine, parallel zu den Luftfurchen verlaufende Rillen.

Quelle: In Anlehnung des Beitrages aus der "Wassermühle Heiligenrode"

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü