Graf Ludwig
von Stolberg –Königstein (1505 – 1574) Landesherr von
1535 - 1574 |
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Unter den vielen Landesherren, die
Oberursel im Laufe der Jahrhunderte hatte, ragt Graf Ludwig deutlich
heraus. Zunächst einige Stichworte zu seinem Lebenslauf (nach: „Urseler Münzen“ von Erich
Schimming, Mitteilungen des Vereins f. Gesch. 1968, S. 40-49):
Am 12. Januar 1505 als zweiter Sohn des Harzgrafen Botho III. zu Stolberg-Wernigerode geboren, war er für die geistliche Laufbahn bestimmt. 1521 finden wir ihn als Studenten in Wittenberg bei Luther und Melanchthon. Sein Onkel, Graf Eberhard IV. von Eppstein-Königstein dessen Ehe kinderlos geblieben war, hatte Gefallen an dem jungen Grafen und ließ ihn mit ausdrücklicher Genehmigung Kaiser Karls V. 1527 zu seinem Universalerben einsetzen.. Schon vor seinem Tod beteiligte er ihn an den Regierungsgeschäften, die Ludwig dann nach dem Tod Eberhards im Mai 1535 ganz übernahm. Seine Residenz wurde die Burg in Königstein. Sein Vertreter in der Stadt Oberursel war ein Amtmann, der im Gebäude der „Burg“ seinen Wohnsitz hatte. |
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Sein voller Titel lautete
jetzt: Ludwig Graf zu Stolberg-Königstein, Rochefort (Belgien), Wertheim und Wernigerode, Herr zu Eppstein, Münzenberg, Agimont und Breuberg. Sein Wappen von 1566, das alle diese Gebiete in einem Relief, zusammen mit der heiligen Ursula, aufzeigt, befindet sich als Kopie noch heute im Durchgang des Alten Rathauses. Das Original hängt geschützt im Vortaunusmuseum. |
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Bis zu
seinem Tode am 1. September 1574 war er ein rühriger und geachteter
Landesherr, der auch in seiner Stadt Oberursel wichtige Impulse gegeben
hat. So privilegierte er das Hospital der Stadt, förderte die
Lateinschule und die Studien ihrer Schüler, unterstützte und
privilegierte die Druckerei des Nicolaus Henricus, ließ aufgrund eines
ererbten Rechtes einige Jahre lang Münzen prägen und bestimmte das
Leben in der Stadt auch durch die Einführung einer Kirchenordnung (Quellen: Neben dem o.a. Aufsatz ist vor allem August Korf „Geschichte der Ev. Gemeinde in Oberursel“, Oberursel, 1902 zu nennen) |
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Ein Bild des Grafen ist nicht überliefert. In der Stadtkirche in Wertheim/Main, wo er bestattet wurde, ist jedoch auf dem Grabmal eine Darstellung seiner Person noch heute zu sehen. Er trägt in der Nachfolge seiner ritterlichen Abstammung die Rüstung. Den Helm hat er abgelegt: Der Kampf ist zu Ende! | ||
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