Erasmus Alberus | ||
- Lehrer und Theologe - | ||
Etwa 22 Jahre alt war Erasmus Alberus, als er vom Studium in Wittenberg und einer kurzen Lehrertätigkeit in Büdingen nach Oberursel kam. Auf der Suche nach einer festen Anstellung als Lehrer oder Pfarrer findet er im Herbst 1522 ein Unterkommen bei seinem Onkel Henne Alber, der 1515 – 1524 als Schultheiß in Oberursel nachweisbar ist. Er unterrichtet in der deutschen Schule, aber zur Gründung einer Lateinschule, wie in der lokalen Geschichtsschreibung behauptet, ist es erst 20 Jahre später gekommen. Der Streit um die rechte Lehre belastet den jungen Schulmeister erheblich. Er geht zur Schule nach Eisenach, kommt aber bei diesem Wechsel vom Regen (so in Oberursel) in tiefes Wasser (so in Eisenach). Nach einem halben Jahr ist er wieder in Ursel, bis er dann endlich 1528 in Sprendlingen eine Pfarrstelle übernehmen kann. Erasmus Alberus ist und bleibt bis zu seinem Tod 1553 ein eifriger, aber auch eifernder Gefolgsmann Luthers, ein kämpferischer Theologe und engagierter Schulmeister. Den „Urselern“, unter denen er auch seine erste Frau gefunden hatte, blieb er stets verbunden. Unter seinen zahlreichen pädagogischen und dichterischen Werken sind die „Fabeln“ am bekanntesten geworden. 8 Auflagen sind von 1549 bis heute erschienen. Er war ein begabter Dichter und Mitherausgeber des ersten Frankfurter Kirchengesangbuches 1535/36 mit ca. 40 Liedtexten aus seiner Feder. Noch heute sind im Evangelischen Gesangbuch 5 seiner Lieder enthalten. |
Signatur
des
„Erasmus Alberus der heiligen Schrift doctor“ auf einem
Buch in der UB
Göttingen |
Lied Nr.
6 im
Evangelischen Gesangbuch der Ev. Kirche in Hessen und
Nassau,
1994, mit dem Text von E.A. |
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Wenn Sie die Fabel
mit dem ausführlichen Lob der Stadt Oberursel, die er als
Sonderdruck
1537 veröffentlichte, einmal in ganzer Länge lesen wollen,
dann klicken Sie hier. Literatur:
Schnorr von Carolsfeld, Franz: „Erasmus Alberus“, Dresden, 1893 Körner, Emil: „Erasmus Alber – Das Kämpferleben eines Gottesgelehrten“ Leipzig, 1910 Steinhauer, Burkard: „Erasmus Alberus – ein treuer Weggefährte Martin Luthers, Niddaer Heimatmuseum, 1995 Harms, Wolfgang: „Erasmus Alberus – die Fabeln“, Tübingen, 1997 |