Der Arbeitsplatz - das Büro des Müllers
Um die täglichen anstehenden Büroarbeiten zu erledigen, hatte der Müller sich ein kleines Büro eingerichtet - meißt in einer Ecke des Absackbodens um weiterhin in der Mühle present zu sein, wenn Not am Mann gefragt war. So mußte z.B. das Auffüllen der Mahlgänge mit Getreide zum Weiterarbeiten erledigt werden.
Über jede Mahlaktivität ist genau Buch zu führen. Wer liefert was an und wer holt was ab - alle Eintragungen, wie z.B. die Menge des angelieferten Getreides, die Menge des Mahlgutes und natürlich auch die äußeren Bedingungen, wie z.B. Wind und Windrichtung wurden genau festgehalten. Alle Informationen zur Mühle stehen in einem Log-Buch bzw einem Mahlbuch und sind dort festgehalten, so dass zu jedem Zeitpunkt nachverfolgt werden konnte was wann wie geschah.
Auch Reparaturen und Ausbesserungen sowie Einbau neuer Maschinen sind einem Log-Buch zu entnehmen.
Der Müller war somit zu jeder Zeit in der Lage detaillierte Auskünfte zu erteilen - so z.B. dem Lehnsherren gegenüber, dem damals ein zehntel des angelieferten Getreides zustand. Später hatte der Müller gegenüber dem Finanzamt abzurechnen. Bei beiden Abrechnungen wurde stets auf Genauigkeit geachtet, damit der Müller kein Schindluder treiben konnte - was von den Bauern ohnehin immer vermutet wurde.