Mahlgang - Mühlen im Hessenpark

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Mahlgang

Müllerei-Maschinen


Es gleicht, wer jedem zu raten, statt einem zu helfen, wählt,
einer tüchtig sausenden Mühle, der es an Steinen fehlt.

Christian Friedrich Hebbel

Der Mahlgang

Der Mahlgang ist die ältestete Mahlmaschine. Der Gedanke, Getreide zwischen zwei sich drehenden Steinen zu vermahlen, ist Jahrtausende alt. Zum Antrieb wurden im Laufe der Entwicklung menschliche und tierische Kraft, Wasser, Wind und Motoren verwendet. In den letzten hundert Jahren hat sich die Technik zu vielen neuen und besseren Mahlmaschinen gewandelt.
Unsere Windmühle zeigt die aktuelle Technik des 19. Jahrhunderts. Sie besteht im Wesentlichen aus den beiden Mahlsteinen - der obere ist der Läuferstein (Läufer), der untere der Bodenstein (Lieger), den die Mahlsteine umfassenden Holzrahmen (Ummantelung) - der Bütte, der Schütte (Einfülltrichter oder Vorratsbehälter) zum Einspeisen des Mahlgutes, dem Rüttelschuh - sorgt zyklisch durch Anschlagen für den Nachschub des Mahlgutes, und der Antriebsspindel (Spill oder Klüver) die über ein Korbrad mit dem Stirnrad (Königsrad) der Königswelle verbunden ist. Weiterhin gehört der Holzaufbau zum Mahlgang. Dieser beinhaltet den Einfülltrichter (die Schütte), der Rüttelschuh und die Bütt. Alle Teile sind miteinander verbunden und müssen zum Schärfen der Steine abgebaut werden.

Handmahlstein
Für unsere kleinen Besucher haben wir einen Handmahlstein (Römermühle). Auf dieser Mühle können die Kleinen z.B. den Weizen für den eigenen Bedarf mahlen. Stolz auf das gewonnene eigene Produkt wollen die meisten von ihnen beispielsweise einen Pfannkuchen oder ein Brötchen daraus gebacken bekommen. Einem Wunsch, dem die Eltern natürlich sofort zustimmen.

Die Funktionsweise

Das Mahlgut, gelagert in der Schütte oder dem Vorratsbehälter, gelangt aus diesem über die Schräge des Rüttelschuhes in das Steinauge des Läufers und wird hier von diesem erfaßt. Infolge der Reibung wälzt sich das Mahlgut in einer Kurve durch den Mahlspalt und wird hier durch Druck und Reibung zerkleinert (geschrotet). Durch den Druck platzen die Körner, durch die Reibung werden sie von dem scharfkörnigen (griffigen) Stein zerrissen und zerrieben. Die Zahl der Mahlgutteilchen wird von innen nach außen immer größer, ebenso aber auch die ihnen zur Verfügung stehende Mahlfläche. Auf der Mahlbahn (äußere Zone) wird die eigentliche Mahlarbeit geleistet - aus diesem Grund muß diese Zone absolut eben sein, beim Schärfen der Steine ist darauf besonders zu achten. Je nachdem, wie eng der Spalt zwischen den Steinen eingestellt wurde, wird das Korn grober oder feiner vermahlen. Außen fällt das Mahlgut beim Vermahlen in eine Sammelrinne und wird von einem Mitnehmer in die Öffnung zur Mehlrutsche gebracht. Das Mahlgut rutscht über die Mehlrutsche so in den Sack, der vom Müller am Ende der Mehlrutsche angebracht wurde. Dort wird das Mahlgut aufgefangen.

Quelle: Hopf-Lengerer, Grundlagen der Müllerei, Hugo Matthaes Verlag, Stuttgart

 
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