Steinausleser - Mühlen im Hessenpark

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Steinausleser

Getreide-Reinigung


Der steile Weg führt zur Mühle,
doch die Anstrengung führt zu nichts.

Fernando Pessoa

Der Steinausleser

Die Waschmaschinen haben sich im Laufe der Zeit grundlegend geändert und in der Hauptsache auf ein Peinzip konzentriert das in den sogenannten kombinierten Waschmaschinen enthalten ist. Der im Freilichtmuseum Hessenpark vorhandene Apparat gehört zu den älteren Waschsystemen. Dieser Apparat dient zum Auslesen und Waschen von verunreinigtem Getreide. Es ist also im Prinzip eine Art Waschmaschine und arbeitet nach dem Prinzip der Bauart "Weinhold". Im Freilichtmuseum Hessenpark fehlen von dieser "Waschmaschine" neben der Abspritzstrecke auch die Trockenkolonne. Auch ein Netzapparat, der die Wasserzugabe für den Mehlkern dosiert, ist nicht Bestandteil der Anlage.

Fabrikat im Freilichtmuseum Hessenpark:
MIAG, Mühlenbau und Industrie Aktiengesellschaft, Braunschweig

Die Funktionsweise

Bei unserem Steinausleser der Bauart Weinhold kommt das Getreide von oben herein und rutscht über den Blechtrichter nach unten. Am Ende des Trichters drückt das durch eine Leitung von innen kommende Wasser durch den herabrieselnden Getreidestrom, riß die Brandkörner und den guten Weizen mit, während die Steine durch den Wasserspalt hindurch nach unten in den Sammeltrichter fielen. Getreide und Wasser wurden seitlich abgeleitet, um in eine unter 45° liegende Abspritzschnecke zu kommen, wo der Weizen durch mehrere hintereinander geschaltete Wasserbrausen nochmals gewaschen wurde. Anschließend wurde in einer Trockenkolonne durch ein umlaufendes Flügelwerk das Wasser vom Weizen wieder abgeschleudert.

Die gesamte Waschvorrichtung bestand somit aus drei Maschinen: a) einem Steinausleser (in der Mühle im Freilichtmuseum Hessenpark vorhanden), b) einer Abspritzschnecke und c) einer Trockenkolonne. Diese Waschvorrichtung war in einem mit Beton umrandeten Bassin eingebaut. Der Hauptnachteil war der große Wasserverbrauch, der ca. 300 ltr auf 100 kg ausmachte. Außerdem wurde bei dieser Waschvorrichtung der mit dem Getreide angeschwemmte Brandweizen nicht ausgeschieden. Auch aus diesem Grund entstanden neue Bauarten.

Quelle: Leo Hopf, Mühlentechnisches Praktikum, Hugo Matthaes Verlag, Stuttgart

 
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